Nachdem sich Schüler:innen der Willkommensklassen bei den unterschiedlichsten Kant-Aktivitäten (One Billing Rising, Buffet zur Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien) mit eingebracht und die älteren unter ihnen zusammen mit ihren Eltern intensive schul- und berufsorientierte Gespräche in Zusammenarbeit mit der Jugendagentur für Arbeit erhalten hatten, nahmen einige von ihnen an einem speziellen Workshop für Willkommensklassen im Bezirksmuseum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim teil. 

In den frühen Morgenstunden brachen sie mit der Buslinie M45 in Richtung Charlottenburg auf und durchstreiften dort den Klausener Kiez, wo sie sich anhand von zahlreichen interessanten Gebäuden ein wenig mit der sehr facettenreichen Berliner Architekturgeschichte vertraut machten.  Beeindruckt waren die Schüler:innen von den zahlreichen kleinen Häusern, den ehemaligen Häusern der Schlossbediensteten, sowie den typischen Berliner Mietskasernen und Hinterhoffabriken.

Bei dem Workshop setzten sie sich dann intensiver mit der Entstehungsgeschichte des Bezirks auseinander und erfuhren, dass dieser Stadtteil aus einem ganz kleinen Dorf zwischen Berlin und Spandau hervorgegangen ist. Trotz des Reichtums von Charlottenburg gab es auch in einigen Ortsteilen bittere Armut. An einem Objekt – einer roten Badehose – von Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dies verdeutlicht. Nicht alle konnten sich damals eine eigene Badehose leisten, und so lieh man sich ganz offiziell eine für ein paar Groschen – aus heutiger Sicht einfach undenkbar.

 

An weiteren Objekten wurde dann noch die Nachkriegsgeschichte dieses Kiezes, der in den frühen 1980er Jahren durch Instandbesetzungen vor dem kompletten Abriss gerettet worden ist, vorgestellt.

Am Ende kehrten die Workshop-Teilnehmer:innen wieder in ihren geliebten Kiez – nach Spandau – zurück. Alle Beteiligten kamen überein, dass Berlin spannend und interessant bleibt. Berlin ist eben ‘dufte’ 😉 Weitere Kiez-Touren sind für die kommende Zeit vom Wiko-Team geplant.